Dienstag, 28. Januar 2014

„Die Chronologie der Vertuschung“


  „Die Chronologie der Vertuschung“.        


Seit 2008 wurde das Malefiz Haus bis dato regelmäßig zensiert - vorzugsweise von den „ewig Gestrigen“, die in Bamberg als "Hüter der Weltkultur" alles andere tun "als Ehrlich und offen mit dem unangenehmen Thema umzugehen."

Damit Sie erkennen können, wie man von offizieller Seite die eigene Vergangenheit öffentlich präsentiert, haben wir hier für Sie diese Zusammenstellung erstellt.

Der Tag des offenen Denkmals am 8. September 2013

Motto: Unbequeme Denkmäler

Obwohl über 1000 Besucher an diesem Tag den Domherrenhof besucht haben und sich dort unsere HEXENBRENNER-Präsentation angesehen haben, wurde dieses Event nicht mit einer Zeile in der lokalen Presse nach bearbeitet und auch im Rathausjournal nicht besprochen, obwohl alle anderen „unbequemen Denkmäler“ zusammen nicht einmal die Hälfte unserer Besucher hatten und Oberbürgermeister Andreas Starke unsere aufwendig produzierte Ausstellung persönlich mit einem Grußwort eingeweiht hatte.


Die Sitzung des Kultursenats der Stadt Bamberg am 14 Juli 2013

Diese Kultursenatssitzung im Bamberger Rathaus ist immer noch eine „geheim gehaltene Veranstaltung“, denn die in dieser Sitzung erneut beschlossene Ablehnung der moralisch ethischen Rehabilitation der über 1000 Justizmorde (mit 9 zu 5 Stimmen) wurde ebenfalls weder in der Presse noch im Rathausjournal besprochen, obwohl sogar eine Vertreterin der einzigen Tageszeitung (Jutta Behr-Groh)bei dieser Sitzung anwesend war. 


UNESCO-WELTERBE-Tag, 20 Jahre Welterbe Bamberg,am 2. Juni 2013

An diesem Jubiläum wurde zwar „ein Riesen-Fass aufgemacht“ mit internationalen Besuchern, Festrednern, eigenen Aufführungen, etc. -  sogar eine 44-seitige Broschüre wurde aufwendig gedruckt - allerdings wird auch in diesem Werk nicht mit einer einzigen Silbe der Massenmord des 17.ten Jahrhunderts oder dessen Ursachen und Auswirkungen erwähnt.


2003 Bamberg bewirbt sich zur UNESCO-Kulturhauptstadt Europas 2010

Im Jahr 2003 bewarb sich die Stadt Bamberg offiziell als „Kulturhauptstadt Europas“ und investierte 100.000 Euro allein in das Dossier der Ausschreibung, das von einer Bremer Unternehmensberatung erstellt wurde. 
Innerhalb dieser Ausschreibung finden Sie nicht ein einziges Wort über die Bamberger Massenmorde - denn im Zeitraum von 1597 bis zum Ende des 17. Jahrhunderts hat sich - dieser Ausschreibung nach zu urteilen - gar nichts relevantes im Hochstift Bamberg ereignet.

Das es dann doch nicht zur Kulturhauptstadt gereicht hat, hängt vielleicht sogar mit dieser Vertuschung zusammen … dafür wurde damals das „Jeansmuseum in Buttenheim“ gleich auf der ersten Seite dieser Ausschreibung als kulturelles Highlight präsentiert … so wird Fremdschämen zu Standard-Disziplin.


Bamberg wird zum Welterbe UNESCO 1993

Noch abstruser wird es dann 1991, denn in diesem Jahr bewarb sich die Altstadt von Bamberg - diesmal erfolgreich - bei der UNESCO als Welt-Erbe-Standort. 

Auch dafür wurde extra ein Nominierungsdossier erstellt, welches ebenfalls nicht mit einem Satz auf die größten Hexenverbrennungen Europas eingeht. Hier ist die „Lücke“ der Informationen noch viel eklatanter: Sie reicht vom 13. bis zum Ende des 17. Jahrhunderts.


Wer allerdings einmal die STATUTEN der UNESCO studiert, weiss, dass diese weltweite Kultur-Organisation von ihren Partnerstädten vor allem Eines verlangt: Die Vermittlung von Informationskompetenz. 

Obwohl man in Bamberg voller Stolz mit dem Siegel der UNESCO weltweit um Touristen buhlt und viel Geld verdient, ist die moralische Instanz der Welterbe-Beamten leider auf dem Niveau der frühen Neuzeit stehen geblieben: Nirgendwo ein einziges Zeichen der Erinnerung an die über 1000 Ermordeten und somit hat kein Tourist eine reelle Chance, die wahre Geschichte Bambergs auch nur ansatzweise zu begreifen.

Der Hexenbrenner „Fuchs von Dornheim“ wäre wahrscheinlich stolz auf diese Menschen gewesen - meiner Meinung nach ist es spätestens jetzt an der Zeit, auch personelle Konsequenzen zu ziehen.


FAZIT

Da unsere langjährigen Forschungsergebnisse sogar in deutscher und englischer Sprache vorliegen, ist es ein Akt des Betrugs, wenn jährlich Millionen von internationalen Besuchern der Stadt dieses Wissen vorenthalten wird.

Zensur wird in Bamberg nicht aus Dummheit begangen, denn schon seit 2008 sind alle relevanten Tatsachen durch uns bekannt gemacht worden, sondern die wiederholte Zensur ist willkürlich bzw. bösartig und mobbt wissenschaftliche Erkenntnisse wider besseren Wissens. 

"Dass das Thema vertuscht wurde ist eine irregeleitete Wahrnehmung. Sollte die Wahrnehmung der Verbreiter solcher Vorwürfe nicht irregeleitet sein, instrumentalisieren diese das schwere Thema unter Vorsatz." So klingt ein weiteres Original-Zitat eines der Protagonisten der Bamberger Vertuschungs-Kommission - der Name tut nichts zur Sache - und verdeutlicht ganz klar, dass auch dieser Mensch seinen Arbeitsplatz besser mit einer Zelle in der Bamberger Nervenheilanstalt eintauschen sollte. 

Am 16. März 2014 wird in Bamberg ein neuer Stadtrat gewählt werden. 

Deshalb appelliere ich an alle politischen Parteien: in den Jahren 1628 / 29 wurde fast der gesamte Rat des Hochstifts von Bamberg auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Wer sich dessen nicht bewusst ist, der sollte sich weder wählen lassen, noch sollten die Bamberger eine Partei oder Person ins Rathaus wählen, der die Massenmorde der katholischen Inquisition weiterhin negiert, denn diese Haltung ist ehrlos und eine blutige Schande für das WELTERBE der UNESCO.


Ralph Kloos

Autor und Produzent 


Link: UNESCO-BAMBERG Bewerbung :http://whc.unesco.org/en/list/624/documents/